Vielen Tank!
Zwei Neuzugänge am Gelände der Brauerei Egg machen nicht nur Braumeister Dominik Lissek glücklich. Die neuen Brautanks sind eine Weichenstellung für die Zukunft und ein Resultat der guten Entwicklung der letzten Jahre.
Gerüchten zufolge hat Braumeister Dominik Lissek erst kürzlich drei sprichwörtliche „Kreuze gemacht“ und sich gefühlt, als wären „Ostern und Weihnachten und alles zusammengefallen.“ Kurz gesagt: Er hat sich sehr gefreut. Dafür gibt es auch einen beziehungsweise zwei gute Gründe. Beziehungsweise zwei recht große Gründe. Jeweils 10 x 3,20 Meter. Diese stattlichen Maße haben die neuen Brautanks, die seit kurzem auf dem Gelände der Brauerei stehen.
Insgesamt fassen die Tanks je 41.100 Liter Bier, wobei das Fassungsvermögen nicht bis zur Oberkante ausgeschöpft wird. Aber immerhin drei Sude, also rund 37.500 Liter werden eingefüllt. Bei den Tanks handelt es sich natürlich nicht um irgendeine „Stangenware“ – ganz im Gegenteil. Sie wurden von der Gross Behälterbau GmbH in Steißlingen, das ist quasi von Bregenz aus gesehen auf der anderen Seite des Bodensees, extra für die Brauerei Egg angefertigt.
Vorerst werden die beiden neuen Tanks als Reife- und Lagertanks verwendet. Das heißt: Das Bier wird dort für eine Woche zur Reifung auf 10° runter gekühlt und dann nochmals zwei Wochen bei 0° gelagert. Das eröffnet der Brauerei Egg neue Möglichkeiten:
„Wir waren davor komplett ausgelastet, sozusagen am Anschlag. Mit den neuen Tanks konnten wir unsere Kapazität um ca. ein Drittel erhöhen“
Dominik Lissek
Bis dahin war es aber ein recht weiter Weg, angefangen bei den Planungen. „Wo setzt man die Tanks hin? Was sagt der Statiker? Was sagt das Land Vorarlberg? Reicht die Kälteleistung aus? Welche Kranfirma macht das? Kommen die in die Hofeinfahrt rein? Das sind nur ein paar Dinge, die man bedenken muss“, so Lissek. Und wenn man das alles bedacht und besprochen hat, muss man es auch noch umsetzen. Was in diesem Fall bedeutet: Das alte Eiswasserbecken musste entfernt und die Zwischendecke im Gebäude rausgerissen werden. Dafür wurden Eisenträger eingebracht, auf denen die Tanks aufgestellt wurden. Zum Hineinheben der Tanks wurden übrigens gleich zwei Mobilkräne benötigt. Und damit man irgendwas irgendwo hineinheben kann, muss man es erstmal aufmachen. Sprich: Das Dach musste auch entfernt werden. Dann waren die Tanks zwar drinnen, die Arbeit aber noch nicht getan. Schließlich müssen solche Tanks auch verrohrt und an die Kälteanlage und Steuerung angebunden werden, die Messtechnik muss installiert und Kabel verlegt werden. Insgesamt also ein ziemliches Prozedere. Kein Wunder, dass sich Braumeister Lissek so gefreut hat.
Ebenso zur Freude beitragen dürfte natürlich auch die Tatsache, dass die Notwendigkeit der neuen Tanks auch ein Resultat der Entwicklung der letzten Jahre ist. Schließlich ist die Brauerei in der jüngeren Vergangenheit sowohl qualitativ als auch quantitativ kontinuierlich gewachsen. Das will Lissek aber keinesfalls nur auf seine Braumeister-Kappe nehmen. „Da geht es nicht nur um gutes Bier. Wir haben einfach an allen Stellen gute Leute“, so Lissek. „Wenn wir beispielsweise keinen guten Außendienst hätten, dann nützt das beste Bier nichts. Das gehört alles zusammen.“ Und weil derzeit sehr viel zusammenpasst, braucht es die neuen Tanks. Denn er weiß: „Sonst leidet die Qualität unter dem Wachstum. Und das schmecken die Leute dann, dass du dem Bier nicht mehr die Zeit gibt’s, die es braucht. Und dann verlierst du wieder und machst dir das kaputt, was du dir aufgebaut hast.“
Ende der Geschichte